Station 7
Propellerturbine
Wie bereits in Station 3 erläutert, basiert die Funktionsweise einer Wasserturbine auf dem Prinzip der Energieumwandlung von Wasserkraft in mechanische Energie. Ein besonders interessantes Beispiel hierfür ist das historische Wasserkraftwerk Rheinfelden.
Die Geschichte dieses Kraftwerks begann im Jahr 1897 mit seiner Inbetriebnahme. Die ursprüngliche Ausrüstung bestand aus 20 Turbinensätzen, die ausschließlich mit Francis-Turbinen bestückt waren.
Eine bedeutende Modernisierung erfolgte zwischen 1925 und 1928. In dieser Phase wurden sechs der ursprünglichen Turbinensätze – konkret die Nummern 1 bis 3 sowie 6 bis 8 – durch leistungsfähigere Propellerturbinen ersetzt. Diese Turbinen, hergestellt von der Firma Charmilles aus Genf, stellten eine Variante der Kaplan-Turbinen dar. Der wesentliche Unterschied zu klassischen Kaplan-Turbinen bestand darin, dass die Schaufeln des Laufrads nicht verstellbar waren.
Das hier gezeigte Exponat ist das originale Laufrad der Turbine 3, die bis zur Stilllegung und dem anschließenden Abriss des Kraftwerks im Jahr 2011 in Betrieb war. Diese Turbine erreichte eine beachtliche Leistung von 1180 kW, was 1604 PS entspricht, bei einer Drehzahl von 70 Umdrehungen pro Minute.
Ein Foto aus dem Jahr 2011, aufgenommen während der Abrissarbeiten, dokumentiert die ursprüngliche Einbausituation der Turbine 3. Die vertikale Anordnung mit senkrecht stehender Welle prägte die Konstruktion. Der Wasserdurchfluss erfolgte durch einen konisch geformten Leitapparat, der das Wasser optimal auf die Schaufeln des Laufrads lenkte. Nach der Energieübertragung wurde das Wasser nach unten abgeführt. Die Energieübertragung zum Generator erfolgte direkt: In der darüberliegenden Maschinenhalle war der Generator installiert, der durch die durchgehende Turbinenwelle von unten angetrieben wurde.
TURBINE ALTES WASSERKRAFTWERK RHEINFELDEN
Dieses Projekt wurde gefördert durch den
Naturpark Südschwarzwald e. V. mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Lotterie Glücksspirale.