Station 6
Francis Spiralturbine
Wie Sie bereits in der Übersicht der Turbinentypen erfahren haben, ist die Francis-Turbine eine der vielseitigsten Entwicklungen der Wasserkrafttechnik. Das hier ausgestellte Exemplar bietet Ihnen die Möglichkeit, diese faszinierende Technik im Detail zu betrachten.
Diese Turbine, 1927 von der renommierten Firma J.M. Voith in Heidenheim gebaut, wurde in der Papierfabrik Albbruck eingesetzt. Bemerkenswert ist der direkte Antrieb des Holzschleifers - eine Maschine, die Holz zu feinen Fasern für die Papierherstellung verarbeitete. Mit einer Leistung von 908 kW und einer verhältnismäßig niedrigen Drehzahl von 290 Umdrehungen pro Minute war sie optimal für diese Aufgabe ausgelegt.
Ein herausragendes Merkmal der Anlage ist das imposante Schwungrad mit einem Durchmesser von 3,92 Metern und einem Gewicht von 8,5 Tonnen. Der Antrieb erfolgte durch Wasser mit einem Druck von knapp 5 bar, was einer Wassersäule von etwa 49 Metern entspricht.
Die Francis-Turbine hat sich zum meistgenutzten Turbinentyp unter den Wasserkraftmaschinen entwickelt. Ihre Vielseitigkeit zeigt sich in dem breiten Einsatzbereich bei Fallhöhen von 20 bis 700 Metern, wobei sie beeindruckende Wirkungsgrade von bis zu 90% erreicht. Das Besondere an ihrer Konstruktion ist die spiralförmige Wasserzuführung über das Spiralgehäuse zum Leitrad. Durch die beweglichen Leitschaufeln kann die Wassermenge und damit die Leistung präzise gesteuert werden - ein wichtiger Vorteil in der industriellen Nutzung.
LAUFRAD FRANCIS TURBINE
Dieses Projekt wurde gefördert durch den
Naturpark Südschwarzwald e. V. mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Lotterie Glücksspirale.