Station 4
Wasserräder
Die Geschichte des Wasserrads reicht bis in die Antike zurück: Griechische Ingenieure entwickelten ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die ersten Exemplare zur Bewässerung in der Landwirtschaft und zum Wasserschöpfen.
Ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. trieben sie bereits Mahlmühlen an, wie in der "Architectura" eines römischen Baumeisters dokumentiert wurde. Im Laufe der Zeit kamen weitere Anwendungen hinzu: Ölmühlen, Walk- und Papiermühlen sowie Hammerwerke. Mit Beginn der Industrialisierung wurde das Wasserrad zum Antreiben von Maschinen über die ersten Transmissionen genutzt. Auch im Bergbau wurden sie für Transport und Entwässerung genutzt. Allerdings verlor das Wasserrad mit Einführung der Elektrizität und der Turbinen seine zentrale Bedeutung.
Lassen Sie uns zwei grundlegende Bauformen betrachten:
Bei den Zellenrädern wird das Wasser zunächst über einen Seitenkanal aus dem Wasserlauf abgezweigt und am Hang entlanggeführt, bis die nötige Höhe erreicht ist. Von dort fließt es in die seitlich und nach unten geschlossenen Behälter - die namensgebenden Zellen. Diese halten das Wasser maximal eine halbe Umdrehung, wobei dessen Gewicht und Fallhöhe die Antriebskraft liefern. Diese oberschlächtigen Wasserräder sind charakteristisch für bergige Regionen wie den Schwarzwald.
Die Schaufelräder besitzen radial angeordnete Bretter, die zu allen Seiten offen sind. Sie werden durch die Fließgeschwindigkeit des Wassers angetrieben und drehen sich immer in dessen Geschwindigkeit. Für einen besseren Wirkungsgrad wird üblicherweise ein Gerinne gebaut, das möglichst nah an den Schaufeln anliegt. Man unterscheidet zwei Varianten: Beim mittelschlächtigen Wasserrad wird das Wasser in Höhe der Narbe zugeleitet. Unterschlächtige Wasserräder hingegen finden Sie an großen, ruhig fließenden Flüssen mit gleichbleibendem Wasserstand. Diese besondere Bauform kommt ganz ohne Gerinne aus und wird allein von der Fließgeschwindigkeit des Flusses angetrieben.
Dieses Projekt wurde gefördert durch den
Naturpark Südschwarzwald e. V. mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Lotterie Glücksspirale.